Kommentar zur Anfrage der AfD-Fraktion
von Uwe Böttjer
An dieser Stelle möchte ich keinen Beitrag zur TV-Sendung Visite liefern, sondern Beobachtungen von Personen in den Mittelpunkt stellen, die sich, wie auf dem Hamburger Domplatz beschrieben, mit Ekel von den Hinterlassenschaften einiger Menschen abwenden. Mit nach Hause und in ihr Umfeld werden sie die Erkenntnis nehmen, dass sich Menschen ungeniert ausleben können, die in ihrer infantilen Phase stehen geblieben sind. Weil sie es dürfen oder besser, weil man sie lässt!
Wie so häufig an dieser Stelle kann ich als Bewohner des Hamburger Steindamms ergänzende Beiträge liefern: An einem warmen Sommertag ging vor mir ein Mann, der plötzlich an einem der roten Abfallcontainern stehen blieb, sich blitzschnell entblößte und auf dem Container Platz nahm, um in dem vorhandenen Loch, volkstümlich ausgedrückt, „einen abzuseilen.“
Der warme Ostwind trieb mir nun einen strengen Geruch in die Nase.
Unsere wohlmeinende (oder mutlose) Verwaltung bemüht sich um zusätzliche Toiletten.
Ein zugegeben gutaussehendes neues Exemplar steht am Steindamm/Ecke Stralsunder
Straße. 50 Meter weiter wurde ein neuer Kiosk eröffnet. Wie hier üblich, verzehren die Kunden Ihre Getränke vor der Tür. Der Verkauf läuft bis lange nach Mitternacht.
Heute Nacht 02.30 (7. Mai 2018) beobachteten wir einen Mann, der sich an einem abgestellten Bauwagen erleichterte. Offensichtlich schien diesem der Weg zum Nobel WC immer noch zu weit.
Übrigens, wir liegen nicht auf der Lauer, um „Wildpinkler“ zu beobachten. Die Begegnungen ergeben sich einfach so. Natürlich hätte ich noch mehr Beispiele, aber ich will es hierbei belassen.
Ich frage erst gar nicht, was die Verwaltung tun kann. Ihr und vielen anderen Institutionen fehlt die einfache Erkenntnis, dass das Schlafen, Betteln und Urinieren im öffentlichen Raum nichts weiter als ein Ausdruck unseres gesellschaftlichen Verfalls ist.
Während meines Berufslebens als Sozialarbeiter habe ich aus Neugier viele verschiedene Klientengruppen aus der Nähe erleben wollen, im Kontakt oder auch Zusammenleben. Daher weiß ich, dass fehlende Intelligenz, Erziehung, Bildung, Eigenverantwortung, und mangelnde Charakterbildung sowie Umgangsformen schon bald einen erstaunlich starken Einfluss auf die Mehrheitsgesellschaft ausüben, weil diese mental zu schwach und deshalb wehrlos ist.