Willkommen zur wachsenden Stadt

30.000 Wohnungen will die Stadt während der nächsten Jahre neu bauen lassen. Der überwiegende Teil ist den „neuen Siedlern“ geschuldet, die als Asylbewerber oder Flüchtling, ob mit oder ohne persönliche Papiere unser Land betreten haben und weiter betreten werden. Wohl wenige werden unser gut organisiertes Land, verbunden mit in der Welt einmaligen Wohltaten, jemals freiwillig wieder verlassen wollen.
Dazu hat das Bezirksamt ein dokumentiertes Wohnungsbauprogramm aufgelegt. Beschrieben werden bebaubare Grundstücke und Möglichkeiten, baulich die Stadt zu verdichten.

Im September nahm ich in Rothenburtsort an einer Veranstaltung teil, in dem die Ergebnisse der mit Bürgerbeiträgen entstandenen zukünftigen Planungen vorgestellt wurde.
Mit ortskundigen Rothenburgsortern kam so ein Werk über eine mögliche Bebauung zustande.
Offen musste die Frage bleiben, wie und wann werden diese anvisierten Projekte fertiggestellt?
Eine präzise Antwort musste Bezirksamtsleiter Falko Droßmann und Planer Michael Mathe zurückstellen. Alle diese Grundstücke bedürfen zunächst der gesamten Baugenehmigungsverfahren etc. Auf ehemaligen Firmengelände wird zusätzlich überprüft werden müssen, ob schädigende Restzustände in Boden oder Mauerwerk beseitigt werden müssen. Jeder weiß, das könnte länger dauern. Wohl die wenigsten Bauherren bezahlten ihre Projekte von einem gut gefüllten Bankkonto und müssen erst einmal Kreditverhandlungen führen.

Ebenfalls im September fand ein Fachsymposium „Gartenstadt Öjendorf“ statt.
Bezirksamtsleiter Falko Droßmann und Planer Michael Mathe nahmen den „Spontankritikern“ gleich den Wind aus den Segeln: Mit Blick auf die Nachbarschaft von Mümmelmannsberg habe man nicht zu einer neuen Begrifflichkeit gefunden, um sich von der bekannten Großsiedlung zu distanzieren.

Gartenstadt 1

Die Gartenstadt ist ursprünglich ein von dem Briten Ebenezer Howard im Jahr 1898 in England entworfenes Modell der planmäßigen Stadtentwicklung als Reaktion auf die schlechten Wohn- und Lebensverhältnisse sowie die steigenden Grundstückspreise in den stark gewachsenen Großstädten.

Umgangssprachlich wird der Begriff heute für besonders begrünte Städte verwendet. Dadurch entstehen bei der Verwendung des Fachbegriffes oftmals falsche Assoziationen.
(zitiert aus Wikipedia)

Gartenstadt 2

Als einzige echte deutsche Gartenstadt gilt auch heute noch Hellerau (seit 1950 Stadtteil Dresdens). Geplant ab 1906, gebaut ab 1909 – ist sie die erste, zugleich vollständigste und radikalste Verwirklichung einer Gartenstadt in Deutschland. Mit dem Festspielhaus erhielt der Ort auch früh eine Bedeutung als Kulturzentrum. Im Rest bilden sich machbare oder ideele Möglichkeiten ab.

Gartenstadt 3

Das Thema Gartenstadt ist ein tiefgründiges und städtebaulich wichtiges Thema, das sich nicht so en passant abhandeln lässt.
Deshalb sind die Bemerkungen von Fachleuten am Rande der Tagung durchaus ernst zunehmen, die zweifelten, ob der Platz für eine Gartenstadt-typische Bebauung ausreichen wird. Noch ist alles ferne Zukunftsmusik, denn die meisten Grundstücken befinden sich in Privathand.