Am 9. März hatte die AfD-Fraktion in der Hamburger Bürgerschaft zu einer Veranstaltung mit Alexander Gauland, stellvertretender AfD-Vorsitzender, nach Hamburg eingeladen. 500 Gäste füllten den Großen Festsaal im Hamburger Rathaus.

Wohlüberlegt trug der bekannte AfD-Politiker seine ausgereiften politischen Ansichten vor, die ausführlicher in anderen Medien zu hören oder nachzulesen sind. Besonders empfehle ich die Seite der AfD-Bürgerschaftsfraktion Hamburg.  Zweifellos ein gewinnender Abend für die zahlreichen Zuhörer.

Was mich seit dem Abend bewegt, ist die Frage des Alters unserer Führungskräfte, insbesondere mit Blick auf die vor uns liegende Legislaturperiode und die folgenden Jahre im Parlament, Ausschüssen und zusätzlichen Funktionen.
Ohne Frage ist Gauland mit seinen bewegten beruflichen Jahren ein Gewinn für unsere Partei. Ein alter Mann, der umsichtig sein begründetes Wissen an seine Zuhörer weitergeben kann, und eine ideale Brücke für die nächste Generation und ihren eigenen Anforderungen bilden könnte.
Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, dass die Generation, die am meisten Lebenszeit vor sich hat, auch ihre eigene Zukunft gestalten sollte.
Wir Alten sollten ihnen dabei helfend zur Seite stehen.

Während meines beruflichen Lebens habe ich mich praktisch und theoretisch mit dem Altern beschäftigt. Heute bin ich selbst alt und weiß, wie es um diese letzte Lebensphase bestellt sein kann. Gewiss, ein heikles Thema, weil niemand alt sein will. Niemand wird ernsthaft in Abrede stellen wollen, dass circa 29 körperliche Veränderungen mit dem Altern einhergehen.
Alte Menschen müssen Schicksalsschläge hinnehmen, die gemeinhin von der jüngeren Generation nicht wahrgenommen werden. Dazu gehören Verlust des Arbeitsplatzes durch Pensionierung, Reduzierung des Einkommens, Umzug in eine passendere Wohnung, Verlust des Ehepartners oder eigener Kinder durch Unfall, Krankheit oder Verbrechen. Dazu gesellen sich sukzessiv Folgen des körperlichen Abbaus und damit verbunden Verzicht auf früher lebensbegleitende Hobbys, die mit Freundschaften verbunden waren. Übrig bleiben, Schwimmen, Wandern, Radfahren.
Kurzum: Früher den „Quell des Lebens“ mit Tatkraft und Ideen ausgefüllt, fließt heute ein abnehmender Rinnsal und die Erkenntnis, dass „Altern ein Schiffbruch ist“. (Staatsminister Chauteaubriand, Frankreich).
Es ist Zeit,  aus dem aktiven Leben zurücktreten und für einen geordneten Generationswechsel zu sorgen.

Mein Wunsch wäre es, dass Gauland einen jungen Menschen sucht, der anstelle von ihm in den Bundestag gewählt wird.
Vorzugsweise einen Mann, der aufgrund von Herkunft, Bildung und Erziehung abseits des bürgerlichen Mainstreams und in finanzieller Unabhängigkeit lebend, für diese Aufgabe auf besondere Weise geeignet ist. Und: Er muss nicht aus der jetzigen AfD kommen.

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